Der Bahnhof Wennemen

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Der Bahnhof Wennemen bildete den Endpunkt der Nebenstrecken von Finnentrop und Altenhundem nach Wennemen und somit beider Querverbindungen von der Ruhr-Sieg-Strecke zur Oberen Ruhrtalbahn. Der Bau der Oberen Ruhrtalbahn hatte das Ortsbild von Wennemen schon wesentlich verändert, weil die Bahntrasse den unmittelbaren Weg ins „Ohl“ (Niederung, Bruch in der Ruhraue) abgeschnitten hatte. Auf dem Teilstück der neuen Nebenbahn von Wennemen nach Berge musste damals zur Überquerung der Ruhr eine Brücke gebaut werden.Auch im direkten Bahnhofsbereich von Wennemen kam es in Folge der Anbindung der neuen Strecken zu umfangreichen Erweiterungen sowohl bei der Gleisanlage als auch im Gebäudebereich. Das Bahngelände wurde um das neue Zufahrtsgleis der Nebenbahn und weitere Abstellgleise erweitert. Ein neues, stattliches Empfangsgebäude wurde errichtet, die Lagerhalle des Güterschuppens wurde wesentlich vergrößert. In direkter Nähe des Bahnhofs entstand ein Doppelwohnhaus für Bahnbedienstete. Wennemen wurde bekannt als Umsteigebahnhof.

 Reisende waren Gäste in der Bahnhofsgaststätte oder im nahegelegenen Hotel zur Post. Anfang der 1960-Jahre wurden während der Elektrifizierungsarbeiten der Ruhr-Sieg-Strecke viele Güterzüge über Finnentrop – Wennemen umgeleitet. Zum Wenden der Zuglok entstand auf der Südseite des Bahnhofes ein Gleisdreieck, das Anfang der 1980er Jahre wieder abgetragen wurde. Güterverkehr ist auf zwei von ehemals zwölf Gleisen nach wie vor möglich, wie dies 2008/2009 nach dem Sturm „Kyrill“ zur Verladung von Schnittholz auch der Fall war.

Bild 1: Das erste Bahnhofsgebäude von Wennemen um 1873. Der Zugverkehr scheint noch selten zu sein, sonst hätte man sich nicht zum Umtrunk und Foto im Gleis versammeln können (Foto: Sammlung Georg Jürgens)
Bild 2: Ein Sonderzug mit 332 142-9 hat am 10.04.1976 aus Schmallenberg kommend Wennemen erreicht (Foto: Klaus Meschede)
Bild 3: Sonderzug nach Schmallenberg auf der Ruhrbrücke bei Wennemen im August 1987 (Foto: Klaus Meschede)