Seit dem 1. Oktober 1911 war der Ort Dorlar auch an das Eisenbahnnetz im Sauerland angeschlossen, als das Teilstück der Eisenbahn von Fredeburg bis Wenholthausen in Betrieb genommen wurde. Es war die Weiterführung der Nebenbahnstrecke von Altenhundem an der Ruhr – Sieg - Strecke über Wenholthausen nach Wennemen an der Oberen Ruhrtalbahn. Dorlar erhielt am Ortsende Richtung Frielinghausen einen eigenen Bahnhof zur Abwicklung von Personen- und Güterverkehr. Der Bahnhof lag am Rande eines großen Einzugsgebietes, welches fast ausschließlich von der Landwirtschaft geprägt war.
Im Volksmund noch heute als „Hawerland“ bekannt, lieferte dieser Landstrich zur Hochblüte der Eisenbahn im Leißetal große Mengen an Getreide, Kartoffeln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, welche vom Bahnhof Dorlar hauptsächlich ins Ruhrgebiet versandt wurden. Umgekehrt kamen Düngerladungen mit der Bahn an. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften lieferten sie aus. Weiter wurde auch hier lange Jahre Grubenholz für den Bergbau im Ruhrgebiet geschnitten und verschickt.
Der Bau eines Radweges auf der Bahntrasse läutet in den Jahren 2004 bis 2006 das Ende der Eisenbahn im Leißetal ein. Dabei wurden in Dorlar zwei Bahnbrücken als ehemalige Straßenüberführungen abgerissen. Der Abriss des alten Bahnhofs von Dorlar erfolgte im März 2010 drei Jahre nach Eröffnung des SauerlandRadrings.
Bild 1: Dorlar mit seiner Bahnanlage im Vordergrund in den 1950-er Jahren (Foto: Sammlung Haymo Wimmershof)
Bild 2: Blick auf Dorlar und die Bahnanlage im Hintergrund in den 1950-er Jahren (Foto: Sammlung Haymo Wimmershof)
Bild 3: Diesellok 212 292-7 rangiert im Juli 1982 im Bahnhof Dorlar (Foto: Klaus Meschede)